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Der Tod ist ein Meister aus Deutschland. Noch immer. Und auch in Gaza
Nicht weil die Raketen, die von Gaza aus in Israel einschlagen, in Deutschland fabriziert würden tragen wir Schuld. Auch nicht, weil die Flugzeuge, die den Tod nach Gaza tragen aus deutschen Fabriken stammten. Sondern weil es Israel nur gibt und geben muss, weil es Auschwitz gab. Weil es Israel so lange geben muss, bis dem deutschen Imperialismus mit schweren Hämmern die Zähne eingeschlagen sind, für immer. Weil es Israel so lange geben muss, bis diejenigen, die damals Auschwitz bauen ließen, und sich nichts dachten dabei, und die nach dem großen Krieg ihre Hände in Unschuld wuschen, und sich nichts dachten dabei, und die ein ganzes Land, die DDR annektierten, und sich nichts dachten dabei, und die ungerührt Milliarden machen und Millionen arbeitslos, und sich nichts denken dabei - bis Ruhe ist mit dem Geschmeiß. Erst dann, und keinen Tag früher wird von der Sicherheit für jüdische Menschen, wird von der Sicherheit Israels die Rede sein können. Und von Palästinas Sicherheit. Nicht Unseres ist es, über die Regierung Israels zu Gericht zu sitzen oder über die Führung des palästinensischen Volkes. Das werden diese Völker selber tun, wenn ihre Zeit gekommen ist. Dafür brauchen sie uns nicht. Unseres ist es, dass die Arbeiterklasse Israels und das palästinensische Volk weiß und erlebt: wir sind an ihrer Seite wenn sie dem Brudermord ein Ende machen, gegen ihre Herren. Wozu sie uns brauchen ist, dass die Synagogen nicht mehr brennen in diesem Land, dass die braune Scheiße nicht schon wieder aus allen Ritzen rinnt, dass der staatliche Rassismus, der Notstand uns wehrlos macht und hoffnungslos. " 's ist Krieg! 's ist Krieg! O Gottes Engel wehre,/ Und rede du darein!/'s ist leider Krieg - und ich begehre/ Nicht schuld daran zu sein!" Das sang Matthias Claudius 1778, und das war auch schon damals schön gereimt und falsch gedacht, aber so deutsch hätten wir es auch jetzt wieder gern. Denn wir sind doch schuld daran. Nach Auschwitz kann es für uns nur heißen: Der Hauptfeind steht im eignen Land. Es ist noch immer der, der Auschwitz bauen ließ, und noch immer der, der Israel notwendig macht.
Exekutivkomitee
Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD, 14.1.09
(Foto: Ein aus dem KZ Buchenwald befreiter jüdischer Junge auf dem Weg in seine Heimat, Archiv)
Exekutivkomitee
Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD, 14.1.09
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