- Gegen die Kontinuität deutscher
Außenpolitik
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Kein neuer deutscher Angriffskrieg gegen
Jugoslawien!
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- Die neue Bundesregierung wird die
Grundlagen bisheriger deutscher Außenpolitik
weiterentwickeln, so steht es im neuen Regierungsprogramm.
Daran zumindest hält die neue Regierung sich sklavisch:
ihre erste Kabinettssitzung fällte einen Kriegsbeschluß,
wonach die Bundeswehr dabeisein darf im Krieg gegen Jugoslawien.
Damit zumindest wird schon tatkräftig regiert, und sei
es mit Verfassungsbruch. Deutsche Bomber über Belgrad, dazu
ermächtigte ein abgewähltes Parlament. Der erste
Verfassungsbruch. Der zweite: Ein Angriffskrieg wird vorbereitet -
ein Verstoß gegen das Grundgesetz wie gegen das
Strafgesetzbuch. Und zum Dritten: Krieg ohne UN-Mandat, allein das
ist ein Bruch des Völkerrechts und damit einer bundesdeutschen
Verfassung, die Regierung und Parlament auf das Völkerrecht
verpflichtet. So sieht die von Schröder und Fischer angedrohte
Kontinuität deutscher Außenpolitik aus. Sie
besteht weiter darin, worin sie das ganze Jahrhundert über
bestand: im Krieg gegen andere Völker.
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- Von der Orangentheorie des
wilhelminischen Kaiserreichs (man zerlege Ost- und Südosteuropa
in kleine, handliche Stücke und verspeise sie nacheinander)
über den deutschen Beginn der Zerschlagung Jugoslawiens 1991
(Förderung der Abtrennung Sloweniens und Kroatiens) zur
Abtrennung des Kosovo - das ist Kontinuität deutscher
Außenpolitik.
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Vom Serbien muß sterbien von
1914 über die Bombardierung Belgrads 1941, Kinkels Serbien
muß in die Knie gezwungen werden 1992 bis 1998 zur
Drohung Rühes, die Nato zu sprengen, wenn sie nicht endlich
gegen Jugoslawien ziehe - das ist Kontinuität deutscher
Außenpolitik.
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Die Organisierung der 5. Kolonne, erprobt unter
dem Faschismus mit dem Einsatz der Henlein-Sudetendeutschen
in der Tschechoslowakei, den Quislings in Norwegen und den
Ustascha-Faschisten in Kroatien, jetzt gegen Jugoslawien betrieben
mit der Förderung der Separatistenarmee im Kosovo, der UCK -
das ist Kontinuität deutscher Außenpolitik.
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- Diese weitere Kriegsmaßnahme gegen
Jugoslawien wird nicht erst begonnen haben, wenn die ersten Tornados
Bomben dort abladen. Kein Krieg beginnt mit dem ersten Schuß.
Dieser neue Krieg hat begonnen spätestens, als die
Kohlregierung 1991 die Zerschlagung der Republik Jugoslawien
angefangen hat. Er ging weiter, als in der Bundesrepublik jene
bewaffneten Kräfte organisiert wurden, die heute für ein
unabhängiges Kosovo schießen. Als über
den deutschen Rundfunk ihr Programm verkündet wurde. Als der
Separatistenregierung des Kosovo ein Sitz in Stuttgart eingerichtet
wurde. Als begonnen wurde, die Feinde der Einheit Jugoslawiens über
Albanien mit deutschen Waffen zu versorgen.
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- Gibt es den offenen Krieg gegen Jugoslawien,
so wird er - unter welcher Fahne und welcher Etikettierung auch
geführt - ein deutscher Krieg sein.
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- Dieser Krieg ist unter Bruch des Völkerrechts
vom Bonner Staat erpreßt worden. Dieser Krieg ist unter Bruch
der UN-Charta vorbereitet worden. Dieser Krieg führt deutsche
Truppen zu militärischer Aggression über die Grenzen. Von
deutschem Boden darf nie wieder Krieg, sondern nur Frieden ausgehen
- das hatten in den 80er Jahren noch die Regierungen der BRD und der
DDR unterschrieben. Der 16. Oktober 1998 ist der regierungsamtliche
und feierlich nach außen verkündete Bruch damit. Was am
16. Oktober 1998 von einem abgewählten deutschen Parlament
beschlossen wurde ist: die strafbare Vorbereitung eines
Angriffskriegs. Es ist damit - nach Grundgesetz und Strafgesetzbuch
- ein Verbrechen!
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- Es kann noch einmal gutgehen? Aber ist nicht
auch das Kontinuität deutscher Außenpolitik: immer
wieder die Hoffnung des Volks, es möge noch einmal
gutgehen? Die Bundeswehr an Oder und Neiße, deutsche
bewaffnete Einheiten auf dem Territorium osteuropäischer
Staaten, deutsche Bomber über Belgrad, bundesdeutsche
Außenpolitik ohne, ja gegen die Bündnisse, die
eingegangen wurden - hätte man all das sich vor 10 Jahren ohne
Krieg oder anders denn als Ergebnis eines Krieges vorstellen können?
Es ist noch ohne Krieg gegangen!, bis dann wegen
irgendeines kleinen Konflikts, eines unbedeutenden
Vorfalls - Europa und die Welt wieder in Flammen stehen. Und
wieder wird man sich fragen, wie es denn geschehen konnte.
Kontinuität deutscher Außenpolitik des 20. Jahrhunderts!
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- Kein Krieg beginnt mit dem ersten Schuß.
Der erste imperialistische Weltkrieg hat nicht im August 1914
begonnen, der zweite nicht im September 1939. Aber bis zum ersten
Schuß kann jeder Krieg verhindert werden, im Betrieb und auf
der Straße. Wer wirklich eine andere Republik will, muß
selbst dafür sorgen, daß von dieser Republik nicht Gefahr
für Leib und Leben der Völker und des eigenen Volks
ausgeht. Der muß dafür kämpfen, daß gegen die
Verfassungsfeinde in der Regierung Verfassungsklage erhoben wird,
daß die Verstöße gegen das Grundgesetz aufgehoben
und geahndet werden. Die Bundeswehrsoldaten aber, die zum Krieg
gegen Jugoslawien geschickt werden, haben nicht nur das Recht,
sondern die Pflicht, den Befehl zu verweigern. Sonst nämlich
werden sie zu Verbrechern!
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